Vitriolsalmiak

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Vitri­ol­sal­mi­ak (Sal ammo­nia­cum phi­lo­so­phi­cum, Sal ammo­nia­cum secre­tum Glau­be­ri, alca­li vola­ti­le vitrio­la­tum, Ammo­ni­ak­vi­tri­ol­salz) ist ein durch voll­kom­me­ne Sät­ti­gung der Vitri­ol­säu­re mit flüch­ti­gem Lau­gen­sal­ze ent­stand­nes Neu­tral­salz, wel­ches abge­duns­tet, unter dem Erkal­ten in nadel­för­mi­gen, sechs­sei­ti­gen Pris­men, mit zwei schma­len und vier brei­tern Sei­ten­flä­chen, und sechs­sei­ti­gen pyra­mi­da­li­schen End­spit­zen krystal­li­sirt, von bit­ter­lich schar­fem Ge-schma­cke, und in zwei Thei­len kal­tem, so wie in glei­chen Thei­len sie­den­dem Was­ser, aber nicht in Wein­geist, auf­lös­bar. Es ver­liert in der Hit­ze zuerst sein Krystal­li­sa­ti­ons­was­ser, läßt dann zum Theil etwas Ammo­ni­ak aus sei­ner Zusam­men­set­zung ver­damp­fen, und sub­li­mirt sich zum Theil. Man hat es wenig zur Arz­nei gebraucht, ihm aber doch harn­trei­ben­de und Ver­stop­fun­gen auf­lö­sen­de (?) Kräf­te zuge­schrie­ben. Eine Art unrei­nen Ammo­ni­ak­vi­tri­ol­sal­zes (durch Zer­set­zung der Vitrio­le, des Alauns oder Gyp­ses mit­telst Harn­geist- oder Kno­chen­am­mo­ni­ak, berei­tet) dient in Fabri­ken, mit Koch­salz sub­li­mirt, zur Berei­tung des Sal­mi­aks (Ammo­niak­koch­sal­zes).