Wallroßzähne (Hippopotami dentes). Hierunter versteht man sowohl die an der Spitze schief abgestutzten, auf 61/2 Pfund schweren Eckzähne des Nilpferdes, Hippopotamus amphibius, L. [Buffon, h. nat. XII. tab. 3 und 6. fig. 1–3] mit vierlappigen Füßen, eines in den afrikanischen Flüssen, vorzüglich den äthiopischen Landseen wohnenden, von Feldfrüchten, Reis, Zuckerrohr, Hirse, u.s.w. lebenden, langsam gehenden, aber schnell schwimmenden, 14 Fuß langen vierfüßigen Thieres, welches nur Ein Junges im Schilfe wirft, und es im Wasser säugt – als auch und vorzüglich die fein gestrieften, auf 30 Pfund schweren Eckzähne des dem Aeussern nach mehr fischähnlichen Seethieres, des eigentlichen Wallrosses, Trichechus Rosmarus, L. [Schreber, Säugth. II, tab. 79] mit entfernt hervorragenden, obern Eckzähnen, eines an den Mündungen der Flüsse am Nordpole wohnenden, 18 Fuß langen Thieres, welches von Schalthieren und Tang lebt.
Die ungemein harte, schön weiße, nicht so wie des Elfenbeins mit der Zeit gilbende Substanz dieser, vorzüglich der Zähne des eigentlichen Wallrosses macht sie zum besten Material zur Bildung künstlicher Zähne. Aber das Pulver davon gegen Schreck, zur Stillung des Blutes, und als ein sonderliches antepileptisches und antispasmodisches Mittel innerlich einzugeben, oder wohl gar nur als Amulet gegen Krämpfe Ringe davon tragen zu lassen, war blos zu jenen Zeiten eingeführt, wo Wahn die Stelle des Nachdenkens vertrat.