Wasserampfer, Rumex aquaticus, L. [Zorn, pl. med. tab. 588] mit ganz glattrandigen Klappen, und herzförmigen, glatten, zugespitzten Blättern; ein an den Ufern der Flüsse, Teiche und Gräben wohnendes, auf fünf Fuß hohes Kraut mit vieljähriger Wurzel, welches im Anfange des July blüht.
Die ziemlich große, oben in über Zoll dicke Aeste zertheilte, schwarzbraune, innerlich safrangelbe Wurzel (Rad. Britannicae, Hydrolapathi, Lapathi aquatici) hat einen scharfen, säuerlich herben styptischen und nicht unangenehm bitterlichen Geschmack und, frisch aufgeschnitten, einen Geruch wie Gelbmöhre. Sie enthält viel Galläpfelgrundwesen. Seit langer Zeit hat sie sich, vorzüglich in England und Schweden, gegen Scharbock überhaupt und gegen skorbutische Mund- und Fußgeschwüre insbesondre, so wie in andern bösartigen Mundgeschwüren berühmt gemacht im Dekokte, theils äusserlich aufgelegt, theils auch zugleich innerlich gebraucht. Sie giebt ein geschätztes Zahnpulver bei dem schwedischen Frauenzimmer ab. Innerlich eröfnet sie zugleich den Leib, und hat bei den Alten gegen Durchfälle Ruf erlangt.
Den über zwei Fuß langen, handbreiten, mehr sauer als herb schmeckenden Blättern (Herba britannica, Britannicae, Hydrolapathi, Lapathi aquatici) hat man, vorzüglich im frisch ausgepreßten Safte ähnliche Tugenden und zugleich die Kraft zugeschrieben, die Eingeweide zu stärken, und Blutflüsse zu hemmen. Auch gegen Halsgeschwülste zum Gurgeln.