Wasserandornwolfsfuß, Lycopus europaeus, L. [Sabb. hort. rom.III, tab. 53] mit ausgeschweift, sägeartig gezahnten Blättern; ein etwa zwei Schuh hohes Kraut mit mehrjähriger Wurzel an den Rändern der Wassergräben und in Sümpfen, welches im July Blumen trägt, deren Oberlippe weiß, die untere aber rothgedüpfelt ist.
Die einander gegenüber stehenden, gemeiniglich den der Betonie ähnlichen, hie und da aber zerschlissenen, oben glatten, auf der untern Seite feinhaarigen, kurzstieligen Blätter (Hb. Marrubii aquatici, Lycopi palustris) besitzen einen bitterlichen Geschmack. Ihr Saft ist in Diarrhöen und Blutflüssen bei den Alten hülfreich befunden worden; er färbt die Leinwand dauerhaft schwärzlicht, mit Vitriol schön schwarz und soll den Grund der französischen Tusche hergeben. Landstreicher färben die Haut damit, um sich das Ansehn der Zigeuner zu geben. Seine, freilich noch problematischen Heilkräfte scheinen ansehnlich zu seyn.