Wegtrittknöterich

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Weg­tritt­knö­te­rich, Poly­go­num avicu­la­re, L. [Zorn, pl. med. tab. 468] mit acht Staub­fä­den, drei Staub­we­gen, in den Blatt­win­keln ste­hen­den Blüt­hen, lan­zet­för­mi­gen Blät­tern und nie­der­lie­gen­den Sten­geln; ein auf Fuß­we­gen und an Häu­sern krie­chen­des Som­mer­ge­wächs, wel­ches sehr klei­ne röth­li­che, oder weiß­lichte Blüm­chen den gan­zen Som­mer über trägt. Dem geschmack- und geruch­lo­sen Krau­te (Hb. Cen­tum­no­diae, Cen­ti­no­diae, Poly­go­ni, San­gui­na­riae), wel­ches nur etwas weni­ges adstrin­gi­ren­des Wesen besitzt, die blau­en Pflan­zen­säf­te aber röthet, hat man die Ehre angethan, es in allen Arten von Blut­flüs­sen als spe­zi­fisch zu rüh­men; eben so lob­te man es in allen Bauch­flüs­sen, in Stran­gu­rie, bei Ein­ge­wei­de­wür­mern, in Darm­brü­chen, und äus­ser­lich in Augen­ent­zün­dun­gen, Ver­här­tun­gen der Brüs­te, in Hals­ge­schwüls­ten, in Wun­den, u.s.w. Daß die Leicht­gläu­big­keit bei die­sem guten Rufe im Spie­le gewe­sen, sieht man schon dar­aus, daß man eben die­se her­ku­li­schen Kräf­te selbst dem dar­aus destil­lir­ten Was­ser zuge­traut hat.