Weißmummel

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Weiß­mum­mel, Nymphaea alba, L. [Zorn, pl. med. tab. 26] mit herz­för­mi­gen, ganz glatt­ran­di­gen Blät­tern und vier­spal­ti­ger Blu­men­de­cke; ein in ste­hend oder schlei­chend flie­ßen­den Was­sern, vor­züg­lich in Tei­chen peren­ni­ren­des Kraut, des­sen Blät­ter oben­auf schwim­men, und des­sen wei­ße, in Juny und July sich zei­gen­de Blu­men blos von Früh sie­ben Uhr bis Nach­mit­tags um vier Uhr über die Was­ser­flä­che emport­re­ten und sich entfalten.

Die­se wei­ßen, schwach wohl­rie­chen­den Blu­men (Flor. Nymphaeae, s. Nen­u­phar) hat das Alter­thum gegen Mut­ter­wuth und Geil­heit, in der Manie, und als ein küh­len­des und Schlaf brin­gen­des Mit­tel gerühmt (ohne den min­des­ten Erfah­rungs­be­weis für die­se Behaup­tun­gen bei­zu­brin­gen) und zu die­ser Absicht das von den fri­schen Blu­men destil­lir­te Was­ser und die Kon­ser­ve gebraucht, wel­che lez­te­re noch beson­ders in schlei­chen­den Abzeh­rungs­fie­bern geprie­sen ward.

Die adstrin­gi­rend schme­cken­de, gro­ße, zylin­dri­sche, oft arms­di­cke, mit Kno­ten besetz­te, äus­ser­lich brau­ne, inner­lich­weiß­gilb­li­che, schwam­mi­cht­flei­schi­ge Wur­zel (Rad. Nymphaeae albae) ist zu glei­chen Behu­fen als die des Gelb­mum-mels (w.s.) in ältern Zei­ten gebraucht wor­den, jezt nicht mehr. Sie wür­de sehr dien­lich zum Ger­ben seyn, da sie so viel adstrin­gi­ren­des Grund­we­sen enthält.