Wiesenbocksbart

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Wie­sen­bocks­bart, Trag­o­po­gon pra­ten­sis, L. [Zorn, pl. med. tab. 179] mit den Blu­men­kron­strah­len an Län­ge glei­chen Blu­men­de­cken, und glatt­ran­di­gen Blät­tern; ein in Wie­sen häu­fi­ges, zwei Fuß hohes Kraut mit zwei­jäh­ri­ger Wur­zel, wel­ches im Mai gelb blüht.

Die spin­del­för­mi­ge, all­mäh­lich spit­zi­ger zuge­hen­de Wur­zel (Rad. Bar­bae hir­ci, Trag­o­po­go­nis, lut­ei) wel­che im spä­ten Herbs­te des ers­ten Jah­res gegra­ben wer­den muß, ist im mil­den Zustan­de äus­ser­lich braun, im Gar­ten gezo­gen aber weiß­lich, inner­lich von weiß-gilb­li­chem Flei­sche und süß­lich­tem Geschma­cke. Es dringt eine wei­ße Milch her­aus, wel­che, getrock­net, roth­bräun­lich wird, von süß­licht bit­ter­li­chem Geschma­cke. Die­se Wur­zel dient mehr zum Gemü­ße, als zur Arz­nei, doch hat man sie in ältern Zei­ten zu glei­chen arz­nei­li­chen Absich­ten, als die des Haber­wurz­vocks­barts (w.s.) gebraucht, und ihr nicht nur eine soge­nann­te eröf­nen­de und Blut rei­ni­gen­de, son­dern auch besond­re Tugen­den gegen Harn­stren­ge und im Nie­ren- und Bla­sen­stein (leicht­gläu­big) zugetheilt.