Wiesensalbei

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Wie­sen­sal­bei, Sal­via pra­ten­sis, L. [Black­well, herb. tab. 258] mit herz­för­mig läng­lich­ten, gekerb­ten Blät­tern, deren obe­re den Sten­gel umfas­sen, und mit fast nack­ten Blu­men­wir­teln, deren Blu­men­kron­helm kleb-richt ist, ein auf gra­sich­ten Hügeln und Wie­sen­rän­dern und Rai­nen woh­nen­des, etwa zwei Fuß hohes Kraut mit mehr­jäh­ri­ger wohl­rie­chen­der, hol­zi­ger Wur­zel, wel­ches blau oder pur­pur­far­big, sel­ten weiß, im Juny und July blüht.

Die gro­ßen, brei­ten, runz­lich­ten, rau­hen, star­krie­chen­den und etwas aro­ma­tisch schme­cken­den Blät­ter mit den Blu­men (Hb. c. Flor. Orvalae syl­vestris, Hor­mi­ni pra­ten­sis foli­is ser­ra­tis, auch wohl zwei­deu­tig, Scl­areae) sind zwar unrich­ti­ger Wei­se zuwei­len in Offi­zi­nen statt der Mus­ka­tel­ler­sal­bei (w.s.) auf­be­wah­ret wor­den, haben aber auch in ältern Zei­ten vor sich gro­ßen Ruhm als Hans­mit­tel gehabt, die Blät­ter frisch auf alte Fuß­ge­schwü­re gelegt, auch auf fri­sche Wun­den, ent­we­der so blos oder vor­her in Wein geweicht. Inner­lich äus­sert die­ses Kraut, die Tink­tur, oder der dar­über abge­zo­ge­ne Geist schlaf­ma­chen­de und berau­schen­de Kräf­te. Der mit kochen­dem Was­ser berei­te­te Auf­guß hat eine schwarz­brau­ne Far­be und färbt schon vor sich dauerhaft.