Wirbelkrausemünze

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Wir­bel­krau­se­mün­ze, Men­tha sati­va, L. [Flor. dan. tab. 794] mit eiför­mi­gen, etwas spit­zi­gen, säge­ar­tig gezahn­ten Blät­tern, und wir­bel­ar­tig ste­hen­den Blu­men, deren Staub­fä­den län­ger als die Blu­men­kro­ne sind; ein im süd­li­chen Euro­pa und in Schwa­ben ein­hei­mi­sches, auf drei Fuß hohes Kraut mit mehr­jäh­ri­ger Wur­zel, wel­ches in unsern Gär­ten im August bläu­licht oder röth­lich blüht.

Das Kraut mit den runz­licht krau­sen, dun­kel­grü­nen Blät­tern (Hb. Ment­hae ver­ti­cil­la­tae, s. cris­pae ver­ti-cil­la­tae), ward in ältern Zei­ten auch blos Men­tha cri-spagenannt und statt der Blu­men­kopf­krau­se­mün­ze (w.s.) gebraucht, wel­che lez­te­re aber in neu­ern Zei­ten jene ver­dräng­te, und nun unter bei­den allein offi­zi­nell geblie­ben ist. Indes­sen bestä­ti­gen die Alten, daß auch die Wir­bel­krau­se­mün­ze bei anhal­ten­dem Erbre­chen und Krampf­ko­lik, vor­züg­lich wenn die­se Uebel nach Genuß schar­fer oder sau­rer Din­ge und nach hef­ti­gen Abfüh­rungs­mit­teln ent­stan­den sind, so wie bei Magen­schwä­che gute Diens­te leis­te, sowohl inner­lich im Auf­gus­se, als auch äus­ser­lich frisch zer­quetscht auf­ge­legt, oder das destil­lir­te Oel in die Magen­ge­gend auf­ge­stri­chen. Eben so leg­te man das frisch zer­quetsch­te Kraut auf Milch­kno­ten in den Brüs­ten der Wöch­ne­rin­nen. Jetzt wird es zwar noch als Gewürz­kraut an eini­ge Spei­sen und als Haus­mit­tel, aber nicht mehr als Arz­nei gebraucht.