Wolldistel

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Woll­dis­tel, Car­du­us erio­pho­rus, L. [Jac­quin, flor. aus­tr. tab. 171] mit zwie­fach in Quer­stü­cke zert­heil-ten Blät­tern von deren Lap­pen einer um den andern in die Höhe gerich­tet ist und mit kugel­run­den, zott­haa­ri­gen Blu­men­de­cken; ein im süd­li­chen Euro­pa, und auch in Eng­land und den Vor­ge­bir­gen der öster­rei­chi­schen und tyro­ler Alpen woh­nen­des, auf fünf Schuh hohes Kraut mit zwey­jäh­ri­ger Wur­zel, wel­ches im July und August pur­pur­roth mit wol­lich­ten Kel­chen blüht.

Alle Thei­le die­ses Krau­tes (Hb. Car­dui erio­cep-hali, Car­dui car­pi­te toment­o­so) besit­zen einen ange­neh­men, aro­ma­ti­schen Geschmack, sowohl die Wur­zel, als der sta­chel­lo­se Sten­gel, die oben dun­kel­grü­nen, auf der untern Flä­che wol­lich­ten, stach­lich­ten Blät­ter, und die gro­ßen, scharf­stach­lich­ten, wol­lich­ten Blu­men­köp­fe. Die Alten leg­ten den frisch aus­ge­preß­ten Saft die­ser Pflan­ze, und das zu Brei zer­stampf­te Kraut auf den Gesichts­krebs, wie sie ver­si­chern, mit glück­li­chem Erfol­ge. Sei­ne auch im Brust­kreb­se gerühm­te Tugend ist weni­ger bestätigt.