Zucker ist ein krankmachendes Gift

Vie­le hoch bezahl­te Wis­sen­schaft­ler haben sich jahr­zehn­te­lang von unse­ren Steu­er­gel­dern durch­füt­tern las­sen, um die Fra­ge zu beant­wor­ten: „Was eigent­lich ist gesun­de Ernäh­rung?“ Die Wis­sen­schaft­ler-Ant­wort ken­nen wir alle: „Wir wis­sen es bis heu­te nicht genau – wie ken­nen nur ein­zel­ne Sub­stan­zen, die den Men­schen nicht gut tun, z. B. trans-Fett­säu­ren, Alko­hol, Röst­stof­fe oder erhöh­te Koch­salz­men­gen“. In den USA deu­tet sich jetzt ein Para­dig­men-Wech­sel an. Also ein Wech­sel alt­ge­wor­de­ner Pro­fes­so­ren und ihrer – lei­der oft fal­schen – aka­de­mi­schen Leh­ren. Im Mit­tel­punkt steht dabei der Zucker, der Jahr für Jahr in immer wei­ter wach­sen­den Men­gen von den Men­schen ver­zehrt wird. Einer der Grün­de: Rund zwei Drit­tel aller indus­tri­el­len Nah­rungs­mit­tel aus dem Lebens­mit­tel­markt wer­den künst­lich mit Zucker gesüßt, Ten­denz steigend.

Die zen­tra­le „neue“ Erkennt­nis: Zucker führt unse­rem Kör­per nicht nur end­los lee­re Kalo­rien zu, die wir nie­mals brau­chen, die uns fett machen und die uns auf die­sem Umweg dann auch krank wer­den las­sen. Nein, Zucker selbst ist ein Gift, das zum Bei­spiel Herz­kreis­lauf-Erkran­kun­gen ver­ur­sacht. Die Ster­be­ra­te z. B. an Herz­in­farkt oder Schlag­an­fall steigt bereits erkenn­bar an, wenn nur 15% der täg­lich zuge­führ­ten Kalo­rien aus Zucker stam­men (dazu genügt rund eine hal­be Tafel Scho­ko­la­de oder eini­ge Glä­ser Limo­na­de). Stammt ein Drit­tel der Kalo­rien aus Zucker, steigt die Ster­be­ra­te dosis­ab­hän­gig auf das vier­fa­che an. Die Deut­schen decken heu­te etwa 25% ihres täg­li­chen Ener­gie­be­darfs mit Indus­trie­zu­cker, sind also bald bei einem Drit­tel angelangt.

Bit­te nicht ver­ges­sen: Zucker ist ein Gift, das ursäch­lich auch an ande­ren Erkran­kun­gen betei­ligt ist – zum Bei­spiel Dia­be­tes mel­li­tus Typ II (Erwach­se­nen-Zucker­krank­heit) und der Vor­läu­fer-Erkran­kung (meta­bo­li­sches Syn­drom), oder Leber­zir­rho­se, Demenz, Fett­stoff­wech­sel­stö­run­gen und Bluthochdruck.

Anders als der Schul­me­di­zin ist dies der Natur­heil­kun­de seit Jahr­zehn­ten bekannt. Vor mir liegt zum Bei­spiel ein klei­nes Büch­lein von Dr. Max Otto Bru­ker, erschie­nen 1962: „Der Zucker als patho­ge­ne­ti­scher Fak­tor“ (das heißt „Zucker als krank­ma­chen­der Ein­fluß auf unse­re Gesund­heit“). Bru­ker stell­te schon damals fest: „Die­se … Beob­ach­tun­gen … berech­ti­gen … von einer Schlüs­sel­stel­lung des Zuckers in der Ent­ste­hung und Unter­hal­tung von Krank­hei­ten zu spre­chen“. Er lis­tet zahl­lo­se Krank­hei­ten auf, bei denen schon vor über 50 Jah­ren klar war, dass Indus­trie­zu­cker ursäch­lich an der Krank­heits­ent­ste­hung betei­ligt ist, ein­schließ­lich Krebs, „Geis­tes­krank­hei­ten“ und vie­len ande­ren mehr.

Die „unge­ahn­ten the­ra­peu­ti­schen Mög­lich­kei­ten“ die­ser Ein­sich­ten, die Bru­ker sah, und die heu­te von immer mehr Ärz­ten auch gese­hen wer­den, sind einfach:

1. Stu­fe: Ver­rin­ge­rung der täg­li­chen Ener­gie­zu­fuhr durch Zucker auf unter 10% (Emp­feh­lung der Welt­ge­sund­heits-Orga­ni­sa­ti­on WHO)

2. Stu­fe: Weit­ge­hen­der Ver­zicht auf Indus­trie­zu­cker (gemeint sind Zucker, die der Nah­rung zuge­setzt werden).

Hin­weis: Süß­stof­fe – aus wel­cher Quel­le auch immer – sind eben­falls eine gesund­heit­li­che Kata­stro­phe. Anstatt uns wie Zucker mit lee­ren Kalo­rien zu über­flu­ten und und uns direkt zu ver­gif­ten, betrü­gen sie unse­ren Stoff­wech­sel nach­hal­tig. Und tra­gen wesent­lich zum meta­bo­li­schen Sny­drom, der Zucker­krank­heit und über Jah­re hin­weg zu fort­schrei­ten­dem Über­ge­wicht bei (Süß­stof­fe wer­den vor allem in der Tier­mast als Mast-Beschleu­ni­ger eingesetzt!).

Autor
• Rai­ner H. Buben­zer, Gesund­heits­be­ra­ter, Ber­lin, Febru­ar 2014.
Quel­len
• Yang Q, Zhang Z, Gregg EW, Fland­ers WD, Mer­ritt R, Hu FB: Added Sugar Inta­ke and Car­dio­vas­cu­lar Dise­a­ses Mor­ta­li­ty Among US Adults. JAMA Intern Med. 2014 Feb 3 (DOI | PMID).
• Schmidt LA: New Uns­weeten­ed Truths About Sugar. JAMA Intern Med. 2014 Feb 3 (DOI | PMID).