Der April ist Monat des Bärlauchs (Allium ursinum). Die nach Knoblauch riechende, dabei zart erscheinende Pflanze mag schattige und feuchte Standorte. Zum Beispiel ist sie als erstes, frisches Grün in den noch lichten Buchenwäldern zu finden. Wo sie sich ausbreitet und ungestört wachsen darf, tritt sie in dichten Teppichen auf. Wenn dann die Sonne scheint, liegt ein zarter, würziger Duft in der Luft – unverkennbar Bärlauch.
Bärlauch-Teppich
Wer Bärlauch noch nicht kennt und sich nicht sicher fühlt, nimmt ein Blättchen in die Hand und zerreibt dieses zwischen den Fingern. Auch dann verbreitet sich ein kräftiger Lauch-Knoblauch-Geruch, denn Bärlauch gehört zur Familie der Lauchgewächse (Alliaceae). Bärlauch ist lecker und würzig im Geschmack. Am besten werden Bärlauchblätter bald nach dem Pflücken verarbeitet, denn die zarten Blätter halten sich nicht lange frisch, sondern sehen schon am zweiten Tag schlaff und welk aus. Weshalb sie dann häufig weggeworfen werden. Dazu ist sie allerdings viel zu schade. Trotz ihres welken Aussehens hat sie auch noch am zweiten Tag ihre Würzkraft. Die Stängel erholen sich auch, wenn sie rechtzeitig ins Wasser gestellt werden.
Zum Pflücken eignet sich am besten eine Schere, damit lässt sich der Bärlauch leicht abschneiden. Somit werden die Wurzeln geschont, und der leckere Bärlauch kommt auch im nächsten Jahr wieder.
Bärlauch-Blüte
Das Bärlauchkraut eignet sich zum Würzen von Suppen, als Gemüsebeilage wie Spinat, zum Quiche oder als echter Frühlingsquark. Wer ihn massenweise zur Verfügung hat, kann auch Pesto daraus machen: Doch Vorsicht, Pesto aus ausschließlich Bärlauch wird sehr stark und riecht streng. Deshalb: Erst einmal eine kleine Menge ansetzen und ausprobieren.
In unserer Rubrik “Selbermachen” sind einige Rezepte zum Ausprobieren:
Bärlauch-Frühlingsquark, Bärlauch-Spagetti oder Bärlauch-Suppe.
Gesundheitliche Wirkungen
Bärlauchblätter im Wald
Bärlauch ist gesund. Bärlauch ist der wilde Verwandte des Knoblauchs. Er hat auch eine ähnliche Zusammensetzung wie der Knoblauch. So enthält er Alliin/ Allicin (nur weniger als im Knoblauch), Flavonoide und Vitamin C. Die Wirkstoffe sind gut für die Verdauung und regen auch die Lebertätigkeit an. Bärlauch hat außerdem noch eine antibakterielle Wirkung und wirkt entblähend.
Pflanzenbeschreibung:
Bärlauch gehört zu den Lauchgewächsen (Alliaceae), deshalb auch die unverkennbaren Zwiebeln, die den Lauchzwieben ähnlich sehen. Aus den weissen Zwiebeln wachsen lanzettliche Blätter. Bärlauch wächst vom April bis in den Mai. Ende April entwickeln sich wunderschöne, sternförmige Blüten. Die Pflanze wächst je nach Lichtbedingungen bis zu 25 Zentimetern hoch. Wer keine Erfahrung mit dem Sammeln von Bärlauch hat muss aufpassen! Denn die Blätter des Aronstabs (Arum maculatum), des Maiglöckchens (Conallaria majalis) und der Herbstzeitlose (Colchicum Autumnale) sehen ähnlich aus (siehe Reportage). Die letztgenannten Pflanzen sind giftig und dürfen auf keinen Fall mit verarbeitet werden!
Im Garten oder auf Wochenmärkten
Wer keine Gelegenheit hat, Bärlauch selbst zu pflücken, kann auf Wochenmärkten Ausschau halten. Viele Bio-Stände haben wilden Bärlauch oder welchen aus dem eigenen Garten im Angebot.
Bärlauch lässt sich auch im eigenen Garten halten. Er braucht einen schattigen Standort und humusreichen Boden. Bärlauchpflanzen gibt es auch schon in Gärtnereien. Wenn es dem Bärlauch gefällt kommt er nicht nur immer wieder, sondern breitet sich gerne aus. So steht einer reichen Ernte nichts im Wege.
Autorin
• Marion Kaden, Heilpflanzen-Welt (04/ 2012).
weitere Infos
• Bärlauch der wilde Vetter des Knoblauchs
• Frischpflanzenpresssaft aus Bärlauch